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Kategorie: Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen (u.a. Hashimoto, Lupus, Multiple Sklerose, Rheuma/Arthritis)

Blumen auf einer Wiese

Komplementärmedizin und Alternativmedizin bei Heuschnupfen

Um die typischen Beschwerden im Frühjahr in den Griff zu bekommen, suchen immer mehr Menschen in der Alternativmedizin für Heuschnupfen eine Lösung. Etwa 30 Prozent der Europäer leiden unter Heuschnupfen – Tendenz steigend. In den Industrieländern stellt Heuschnupfen die am häufigsten vorkommende Allergie dar. Der Name ist etwas irreführend, da Betroffene weder allergisch auf Heu reagieren noch dauerhaft erkältet sind. Vielmehr reagieren sie auf Blütenpollen von Bäumen, Gräsern und Kräutern, die im Frühjahr und im Sommer durch die Luft fliegen. Im Körper von Allergikern kommt es dabei zu einer überempfindlichen Abwehrreaktion des Immunsystems gegen diese Pflanzenpollen, sodass Betroffenen die Augen jucken oder brennen, die Nase läuft und es zu Niesattacken kommt. Neben herkömmlichen Behandlungsmethoden erfreut sich Komplementärmedizin bei Heuschnupfen wachsender Beliebtheit.

Was ist Heuschnupfen?

Heuschnupfen ist eine Pollenallergie, die auch saisonaler Schnupfen oder „Pollinosis“ genannt wird. Unter dem Begriff „allergischer Schnupfen“ werden alle allergischen Schnupfenarten, also auch der Heuschnupfen, zusammengefasst. Auslöser dafür sind durch die Luft fliegende Allergene. Beim allergischen Heuschnupfen bilden Pflanzenpollen die Allergene, die das Immunsystem überreagieren lassen. Daneben gibt es noch den durch Hausstaubmilben ausgelösten allergischen Schnupfen und die seltener auftretende Allergie auf Tierhaare oder Schimmelpilze. Diese drei führen unbehandelt ganzjährig zu Beschwerden.

Für Pollenallergiker liegt die Hauptbelastungszeit zwischen April und August. Allerdings fliegen die ersten Frühblüherpollen bereits im Februar oder März und bei klarem Wetter können Spätblüherpollen sogar noch im September und Oktober aktiv sein. Allergiker haben somit häufig von Februar bis Oktober mit den entsprechenden Beschwerden zu kämpfen. Dagegen helfen klassische Immunsuppressiva oder Mittel der Alternativmedizin bei Heuschnupfen.

Wie entsteht Heuschnupfen?

Allgemein ist Heuschnupfen eine allergische Reaktion des Körpers auf verschiedene Pollenarten beziehungsweise auf Hausstaub. Bevor sich eine solche Abwehrreaktion ausbildet, erfolgt im Körper ein erster Kontakt mit dem Allergen – allerdings ohne Symptome. Ein gesundes Immunsystem erkennt in Pflanzenpollen und Hausstaub keine Bedrohung und ignoriert sie daher. Besteht jedoch eine genetische Veranlagung zur Ausbildung einer Allergie, dann werden Pollen oder Hausstaub als Krankheitserreger identifiziert und als solche behandelt. In der Folge beginnen die Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) mit der Produktion von Antikörpern, die sich dann gegen das Allergen wenden und es bekämpfen. Deshalb haben Betroffene Erkältungserscheinungen wie Niesen und manchmal auch Husten. Der Körper versucht durch erhöhte Schleimhautaktivität, die vermeintlichen Erreger loszuwerden. Lösungen, um nicht nur die Symptome, sondern die Ursachen einer Allergie zu behandeln, bietet die Alternativmedizin für Heuschnupfen.

Komplementärmedizin und Alternativmedizin bei Heuschnupfen

Bei Allergien wie Heuschnupfen oder bei allergischem Asthma kann die Mikroimmuntherapie (MIT) erfolgreich eingesetzt werden und dazu beitragen, den Organismus zu einer ausgeglichenen ‪Immunantwort zurückzuführen. Da die Mikroimmuntherapie direkt am Immunsystem ansetzt, zielt sie nicht nur auf die Linderung von Symptomen ab, sondern auch auf die Behebung der Ursachen. Wer die Mikroimmuntherapie anwendet, kann damit nicht nur den Konsum von antiallergischen Medikamenten senken, sondern auch eine Steigerung des Wohlbefindens erzielen. Zwei Monate vor der Pollensaison eingesetzt, kann die Mikroimmuntherapie den Verlauf der Allergie mildern und die Symptome sogar zum Verschwinden bringen. In der Bekämpfung von Allergien halten die Komplementärmedizin und die Alternativmedizin für Heuschnupfen mit der Mikroimmuntherapie gute Lösungen bereit.

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Bitte beachte: Die getroffenen Aussagen zu Indikationen und Wirksamkeit beruhen auf den Erfahrungen der praktizierenden Mikroimmuntherapeuten.

Die MHC-Moleküle: „der Personalausweis“ der Immunität

Die T-Lymphozyten spielen eine wichtige Rolle beim Schutz des Organismus gegenüber Infektionen und tumoralen Prozessen. Diese Zellen werden erst durch die „Warnzeichen“, die von anderen Zellen ausgesendet werden, aktiviert. So weist zum Beispiel eine infizierte Zelle oder eine Immunzelle, die einen Krankheitserreger erkannt hat, auf ihrer Oberfläche Fragmente (Peptide) des Krankheitserregers auf, damit diese von den T-Lymphozyten erkannt werden können. Zu diesem Zweck müssen diese Peptide außerdem mit einem Molekül verbunden sein, das als MHC-Molekül bekannt ist (vom Englischen: Major Histocompatibility Complex). Alle Wirbeltiere haben diese Moleküle und sie unterstützen das Immunsystem bei der Unterscheidung zwischen Eigenem und Fremdem. Insofern sind sie eine Art „Personalausweis“, der den T-Lymphozyten vorgelegt werden muss. Diese können dann „entscheiden“, ob sie eingreifen müssen oder nicht. Bei Menschen sind diese Moleküle auch als HLA-System (vom Englischen: Human Leucocyte Antigen) bekannt.

Es gibt zwei Klassen von MHC-Molekülen, die an der Präsentation des Antigens beteiligt sind:

  • MHC-Klasse-I: Diese Moleküle sind auf der Oberfläche fast aller Zellen des Organismus zu finden und ihre Hauptaufgabe ist, das Immunsystem vor dem Vorhandensein eines Fremdkörpers, z.B. eines Virus, im Zellinnern (intrazellulärer Krankheitserreger) zu warnen. Diese Moleküle interagieren hauptsächlich mit den zytotoxischen T-Lymphozyten (CD8+), die daraufhin diese geschädigte Zelle zerstören.
  • MHC-Klasse-II: Diese Moleküle sind hauptsächlich auf der Oberfläche von antigenpräsentierenden Zellen wie den dendritischen Zellen und den Makrophagen vorhanden. Sie präsentieren den T-Helferzellen (CD4+) extrazelluläre Antigene, um eine spezifische Immunantwort in Gang zu setzen.

Die MHC-Moleküle spielen nicht nur eine zentrale Rolle bei der Antigen-Präsentation, sie haben auch vielfache Funktionen für die klinische Praxis.

Klinische Bedeutung

Es gibt zahlreiche Variationen in den Genen, die diese Proteine codieren. Deshalb kommen bei jeder Person Moleküle zum Ausdruck, die sich von denen anderer Menschen unterscheiden (außer bei eineiigen Zwillingen). Dieser Aspekt ist ausschlaggebend für die Ablehnung transplantierten Gewebes, da in diesen Fällen das Immunsystem des Empfängers diese Moleküle als Fremdkörper erkennt und sie angreift.

Außerdem wurde die Expression bestimmter genetischer Varianten des HLA-Systems mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Krankheiten in Verbindung gebracht. Dies betrifft hauptsächlich Autoimmun– und Infektionskrankheiten.

 

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Virus Darstellung

Viren und Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen entstehen infolge einer fehlgeleiteten Immunreaktion. Sie können verschiedene Ursachen haben, unter anderem die Präsenz von Viren und/oder eine gestörte Aktivierung von Immunzellen wie die T- und B-Lymphozyten [1].

Faktoren, die am Entstehen von Autoimmunerkrankungen beteiligt sind

Es ist seit längerer Zeit bekannt, dass während der Ausdifferenzierung unseres Immunsystems die selbstreaktiven Zellen (Zellen, die körpereigene Moleküle erkennen) eliminiert werden. Allerdings können einige dieser Zellen diesem Mechanismus entkommen (auch bei gesunden Menschen) und in einer bestimmten Mikroumgebung (z.B. unter entzündlichen Bedingungen) aktiviert werden. Wenn diese Zellen aktiviert werden, können sie körpereigenes Gewebe angreifen [1]. In den letzten Jahren wurde festgestellt, dass verschiedene Faktoren die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen beeinflussen, unter denen genetische, epigenetische Faktoren (Mechanismen, die den genetischen Ausdruck verändern, ohne die DNA-Struktur zu verändern) und Umweltfaktoren (z.B. Virusinfektionen, Ernährung, hormonelle Änderungen u.a.) hervorzuheben sind [2].

Viren-induzierte Autoimmunerkrankungen

Es ist nachgewiesen, dass Virusinfektionen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Autoimmunkrankheiten spielen. In der Tat wird angenommen, dass Viren diese Störungen auf unterschiedliche Weise auslösen können. Einer dieser Mechanismen ist die molekulare Mimikry: T-Zellen erkennen fälschlicherweise eigenes Gewebe und greifen es aufgrund der Ähnlichkeit zwischen den mikrobiellen und körpereigenen Proteinen an. Ein weiterer Mechanismus ist die ‘Bystander’-Aktivierung, der erklärt, dass infolge einer Infektion aktivierte antigenpräsentierende Zellen mit selbstreaktiven T-Zellen interagieren und diese aktivieren können. Eine weitere Möglichkeit ist, dass bei entzündlichen Reaktionen infolge von Infektionen nicht nur die infizierten Zellen, sondern auch gesunde zerstört werden. Schließlich können persistente Virusinfektionen eine andauernde Immunantwort hervorrufen und/oder eine Autoimmunerkrankung verursachen [3].

Die Antwort der Mikroimmuntherapie

Die Mikroimmuntherapie kann eine wichtige Säule bei der Therapie dieser Autoimmunerkrankungen viralen Ursprungs sein, denn sie erlaubt es, auf verschiedenen Ebenen vorzugehen. Ihr Ziel ist es, der Vermehrung und Verbreitung der Viren entgegenzuwirken, eine wirksame und ausgeglichene Immunantwort zu begünstigen und die persistente Infektion, und somit die verbundenen Autoimmunkrankheiten, zu kontrollieren. Dadurch sollen bestimmte Viren, wie Epstein-Barr (EBV) oder der Zytomegalievirus (CMV), die mit einer Hyperreaktivität des Immunsystems einhergehen können, wirksam bekämpft werden. Weitere Viren wie Varizella-Zoster-Virus oder Herpes simplex-Virus vom Typ I und II, die in unserem Organismus fortbestehen, können in einigen Fällen ebenfalls mit Autoimmunkrankheiten in Verbindung gebracht werden [4].

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Bibliographie

[1]         A. Davidson and B. Diamond, “Autoimmune Diseases,” N. Engl. J. Med., vol. 345, no. 5, S. 340–350, 2001.

[2]         K. H. Costenbader, et al. “Genes, epigenetic regulation and environmental factors: Which is the most relevant in developing autoimmune diseases?,” Autoimmun. Rev., vol. 11, no. 8, S. 604-609, 2012.

[3]         R. S. Fujinami, et al. “Molecular Mimicry, Bystander Activation, or Viral Persistence : Infections and Autoimmune Disease” Clin. Microbiol. Rev., vol. 19, no. 1, S. 80-94, 2006.

[4]         V. Bal, et al. “Antigen presentation by keratinocytes induces tolerance in human T cells,” Eur. J. Immunol., vol. 20, no. 9, S. 1893–1897, Sep. 1990.

Vater und Sohn am Strand

Was ist Salutogenese und was hat sie mit der Mikroimmuntherapie zu tun?

Gesundheit, Fitness und das allgemeine Wohlbefinden haben für viele Menschen einen hohen Stellenwert im alltäglichen Leben. Dabei sind diese Trendthemen nichts vollkommen Neues: Bereits in den 1970er Jahren befasste sich der israelisch-amerikanische Medizinsoziologe und Stressforscher Aaron Antonovsky ausführlich mit der Frage nach der Entstehung der Gesundheit. Bei der Entwicklung seines Modells der Salutogenese beschäftigte ihn dabei vor allem, wie der Organismus es schafft, trotz zahlreicher Einflüsse und Risikofaktoren „gesund zu wachsen“ und sich immer wieder auf einen gesunden Status hin zu bewegen. Laut dem Salutogenese-Modell ist Gesundheit weniger ein Zustand als vielmehr ein Prozess. Sowohl Risiko- als auch Schutzfaktoren stehen in einer ständigen Wechselwirkung miteinander. Welche Berührungspunkte haben die Salutogenese und die Mikroimmuntherapie (MIT)?

Pathogenese und Salutogenese

Aaron Antonovsky prägte die Bezeichnung Salutogenese (lat. salus: Gesundheit; griech. génesis: Entstehung, Entwicklung). Den Begriff bildete er analog zur Pathogenese, die sich mit der Entstehung von Krankheiten (griech. páthos: Schmerz, Leid) befasst. Beide medizinischen Konzepte ergänzen sich gegenseitig, jedoch unterscheiden sie sich in ihren Ansätzen. Während bei der Pathogenese die Erkrankungen, deren Ursachen und Risiken im Mittelpunkt stehen, konzentriert sich die salutogenetische Perspektive auf jene Aspekte, die Gesundheit fördern und erhalten. Dabei sind die Ressourcen, die für diese Gesundheitsziele infrage kommen, von Bedeutung. Diese können sehr unterschiedlich sein, da es für eine ursachenbezogene Therapie kein allgemeingültiges, standardisiertes Patentrezept gibt. Jeder Organismus und jedes Lebensumfeld ist anders – daher müssen die jeweiligen Besonderheiten des Patienten in einem individualisierten Therapiekonzept berücksichtigt werden.

„Wie entsteht Gesundheit?“ – Schwerpunkt der Salutogenese

Grundlage für Antonovskys Untersuchungen und seiner Fragestellung nach der Entstehung von Gesundheit war eine Auswertung zur Anpassungsfähigkeit von Frauen an die Menopause. Eine der Untersuchungsgruppe befand sich zur Zeit der Erhebung in einem nationalsozialistischen KZ. Die Studie befasste sich mit dem physischen und psychischen Zustand der Frauen und verglich ihn mit dem einer Kontrollgruppe, die sich nicht im KZ befand. In der Kontrollgruppe hatten 51 Prozent der Frauen keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen – bei den KZ-Überlebenden waren es 29 Prozent. Antonovsky beschäftigte der Fakt, dass trotz der extremen Umstände und Einflüsse immerhin 29 Prozent der Frauen aus dem Konzentrationslager in der Lage gewesen waren, ihre körperliche und geistige Gesundheit zu bewahren. Wie war das möglich? Wie lässt sich in Anlehnung an dieses Phänomen die zentrale Frage „Wie entsteht Gesundheit?“ beantworten?

Antonovsky suchte jenseits der herkömmlichen Vorgehensweisen der Risikovermeidung (Welche Risiken sind zu meiden, um nicht krank zu werden?) nach Erklärungen für Gesundheit. Insbesondere: Was hält den Menschen gesund? Er kam zu der Überzeugung, dass es generalisierte Widerstandsressourcen gebe, die dem Individuum dabei helfen, bestimmte Stressfaktoren zu überwinden.

Modell der Salutogenese

Zu dem Zeitpunkt, zu dem Antonovsky das Salutogenese-Modell entwickelte, stand das bisherige medizinische Versorgungsmodell in der Kritik. Die pathogenetisch fokussierte Medizin schien sich allein auf die symptomatische Behandlung zu konzentrieren, schloss den Erkrankten selbst jedoch nicht mit in die Diagnose und Therapie ein.

Zentraler Ausgangspunkt des Salutogenese-Modells ist das sogenannte Kohärenzgefühl. Gesunde Menschen besitzen ein starkes Kohärenzgefühl. Das bedeutet, dass sie im Leben gut zurechtkommen und sich Herausforderungen gewachsen fühlen. Das Maß des Kohärenzgefühls kann mithilfe von drei Komponenten ermittelt werden:

  • Verstehbarkeit: Für Personen mit einem großen Kohärenzgefühl ist die Welt strukturiert, erklärbar und vorhersehbar. Gleiches gilt auch für ihr Inneres.
  • Handhabbarkeit: Handhabbarkeit bedeutet, dass die Personen der Ansicht sind, bestimmte Ressourcen zu besitzen, um Probleme und Schwierigkeiten zu lösen.
  • Bedeutsamkeit/Sinnhaftigkeit: Für Personen mit einem hohen Kohärenzgefühl ist das eigene Leben und Handeln sinnvoll. Sie sehen ihr Leben als interessant und lebenswert an.

Metaphorisch setzt Antonovsky das Leben und die Gesundheit mit einem Fluss gleich: Die Menschen befinden sich in einem Fluss voller Gefahren und Hindernisse (Strudeln, Biegungen, Stromschnellen). Während ein pathogenetisch orientierter Arzt versucht, die Person aus dem Fluss zu reißen, konzentriert sich die Salutogenese darauf, einen guten Schwimmer aus ihm zu machen. Somit kann die Person die Gefahren selbstständig überwinden.

Der Begriff der Salutogenese gewinnt zurzeit in der medizinischen Forschung und auch in der Gesellschaft signifikant an Bedeutung: Zahlreiche Publikationen zum Thema AchtsamkeitSelbstwirksamkeit und Resilienz belegen diesen Trend ebenso wie aktuelle Forschungen zur Rolle psycho-sozialer Faktoren in der Entwicklung von Krankheiten und ihrer Überwindung. Auch die Entstehung der Psycho-Neuro-Immunologie kann in diesem Zusammenhang genannt werden.

Individuelles Gesundheitsmanagement mithilfe der Mikroimmuntherapie

Gleichsam wie das Prinzip der Salutogenese ist auch die Mikroimmuntherapie darauf ausgerichtet, eine Hilfe zur Selbsthilfe für das Immunsystem zu bieten. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Therapieansätzen „unterdrückt“, „blockiert“ oder „erzwingt“ sie die Funktionsweise des Immunsystems nicht, indem sie große Wirkstoffmengen in den Körper bringt. Stattdessen wirkt sie sanft mithilfe körpereigener Botenstoffe, die in low und ultra-low doses vorliegen, auf die normale Immunabfolge ein, um somit eventuelle Störungen bei der Immunantwort zu beheben. Sie setzt an den Ursachen an und konzentriert sich nicht auf eine rein symptomatische Behandlung. Zudem kann sie präventiv oder im Akutfall eingesetzt werden. Dadurch ermöglicht die Mikroimmuntherapie ein ganz individuelles Gesundheitsmanagement für verschiedene Erkrankungen. Aufgrund ihrer guten Verträglichkeit kann sie mit anderen Therapieansätzen kombiniert werden, ohne dass sie die Wirkung dieser beeinträchtigt.

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Bitte beachte: Die getroffenen Aussagen zu Indikationen und Wirksamkeit beruhen auf den Erfahrungen der praktizierenden Mikroimmuntherapeuten.

Virus Darstellung

Ist das Epstein-Barr-Virus an der Entstehung von Autoimmunität beteiligt?

Autoimmunität – hängt EBV damit zusammen?

Das Epstein-Barr-Virus (EBV) ist ein Herpesvirus, das vor allem über den Speichel übertragen wird und vorzugsweise die B-Lymphozyten befällt. In den Entwicklungsländern werden meistens Kinder unter drei Jahren mit diesem Virus infiziert, wobei die Infektion symptomfrei verläuft. In den Industrieländern hingegen tritt die Infektion in aller Regel im Jugendalter auf und wird von infektiöser Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber) begleitet.

Nach der Erstinfektion wird das EBV nicht vom Organismus ausgeschieden, sondern es verbleibt in einem „Schlafzustand“ (Latenz) innerhalb einer kleinen Gruppe von B-Lymphozyten. In diesem Fall sprechen wir davon, dass das Immunsystem das Virus unter Kontrolle hat. Allerdings kann das Virus jederzeit „aufwachen“, wenn das Immunsystem geschwächt ist, beispielsweise in Stresssituationen, bei Immunschwäche oder wenn weitere, mit dem Virus verbundene Infektionen auftreten.

Autoimmunität und das Epstein-Barr-Virus 

Das EBV wurde mit dem Entstehen von Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht. In einem in der Zeitschrift Autoimmune Diseases1 veröffentlichten Artikel wird die Hypothese aufgeworfen, dass bei Personen mit entsprechender genetischer Veranlagung, bei denen die Antwort der zytotoxischen T-Zellen nicht angemessen ist, das Immunsystem die Kontrolle über das Virus verliert. Das würde die EBV-Virenlast erhöhen und damit auch die der dagegen gerichteten Antikörper.

In Bezug auf diese Hypothese konnte in einigen Studien das Vorkommen infizierter B-Zellen in Organen nachgewiesen werden, die mit der Autoimmunerkrankung, die der Patient entwickelt hat, in Verbindung stehen. So wurden diese bei Patienten mit Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn im Kolon diagnostiziert und bei Patienten mit idiopathischer pulmonaler Fibrose in der Lunge usw. Man vermutet, dass diese infizierten B-Zellen „autoreaktiv“ sind, d.h. sie sind in der Lage, unsere körpereigenen Antigene als Fremdkörper wahrzunehmen. Infolgedessen könnten sie Antikörper gegen körpereigene Moleküle bilden und eine Immunabwehr gegen dieses Organ auslösen, was zur Autoimmunerkrankung führen würde.

Daneben wird in diesem Artikel die Bedeutung von Vitamin D in der Entstehung von Autoimmunerkrankungen hervorgehoben. Es scheint, dass ein Mangel an Vitamin D die immunitäre Kontrolle über das EBV schwächen und damit das Auftreten der Autoimmunerkrankung begünstigen könnte.

EBV und Mikroimmuntherapie

Die Mikroimmuntherapie ist bei der Behandlung der EBV-Infektion darauf ausgerichtet, das Immunsystem bei der Viruskontrolle zu unterstützen. Sie wirkt auf drei Ebenen:

Erschwerung der Virusvermehrung und Ausbreitung auf andere Zellen
Einleitung einer wirksamen Immunantwort auf das Virus
Kontrolle der persistenten Infektion, um die Entstehung von mit diesem Virus einhergehenden Krankheiten zu vermeiden

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Bibliografie

Pender, M. P. CD8+ T-cell Deficiency, Epstein-barr Virus Infection, Vitamin D Deficiency, and Steps to Autoimmunity: A Unifying Hypothesis. Autoimmune Dis. vol. 2012, Article ID 189096, 16 pages, 2012.

 

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Frau beim Schlafen

Gesunder Schlaf und seine Implikation in der Prävention vieler Krankheiten

Jeden Tag werden neue Studien über die Auswirkungen von Schlafstörungen auf unsere Gesundheit veröffentlicht. Wir präsentieren Dir in diesem Artikel einige Erkenntnisse zum Thema „gesunder Schlaf“.

Beziehung zwischen Schlaf und entzündlichen Erkrankungen

Eine verminderte Schlafenszeit und die Müdigkeit an sich begünstigen proinflammatorische Prozesse (1). In experimentellen Studien, die sowohl an Menschen als auch an Tieren durchgeführt wurden, war es möglich, die Zunahme von Entzündungsmediatoren wie z. B. Interleukin 1, Tumornekrosefaktor-alpha und Interleukin 6 infolge von Schlafentzug bzw. -Reduktion (2) aufzuzeigen. Diese Veränderungen in der Homöostase (Gleichgewicht) des Organismus stehen in enger Verbindung mit dem Auftreten sowie dem Fortschreiten vieler Autoimmunkrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen und neurodegenerativen Pathologien (1). Als klares Beispiel hierfür gilt die Untersuchung von Colitis (Entzündung des Dickdarms) in einem Tiermodell, bei dem der Schlafentzug eindeutig den Krankheitszustand verschlimmerte und den Erholungsprozess verlangsamte (3).

Eine derartige Beziehung kann jedoch auch in umgekehrter Richtung vonstattengehen, wobei entzündliche Prozesse zu deutlichen Verhaltensänderungen und zu Ermüdung führen können. Tatsächlich konnte bei Krankheiten, die mit einem erhöhten Müdigkeitszustand einhergehen (z. B. Krebs, Autoimmunkrankheiten, Virusinfektionen etc.), das Vorhandensein von pro-entzündlichen Markern wie Tumornekrosefaktor oder Interleukin 6 nachgewiesen werden (4). So zeigt zum Bespiel eine bei Krebspatienten durchgeführte Studie, dass bei 80% der mit dem pro-inflammatorischen Zytokin Interferon alfa behandelten Patienten verstärkt Erschöpfung aufgetreten ist (5).

Diese Daten zeigen u.a. die enge Kommunikation und Beziehung zwischen dem Immunsystem und dem zentralen Nervensystem, wobei sich Veränderungen in einem dieser Systeme auf das jeweils andere auswirken können.

Schlafentzug und Alterung

Die vorzeitige Zellalterung gehört zu den Mechanismen, die heutzutage untersucht werden, um die Beziehung zwischen Schlaf-Zyklen, Wachzustand und dem Eintreten von Krankheiten zu erklären. Eine Hypothese besagt, dass Schlafentzug mit der Verkürzung der Telomere in Immunzellen in Verbindung steht, was mit der Entstehung von Krankheiten (6) einhergehen kann. Telomere gehören zu den Bestandteilen des Chromosoms, die sich durch eine spezifische Schutzfunktion ausweisen und die Zellalterung verlangsamen.

Zusammenfassend zeigen diese Daten, dass die Steuerung und Einhaltung der Schlafzyklen eine enorme Bedeutung für unsere Gesundheit haben. Die Auswirkungen stehen direkt oder indirekt mit dem Immunsystem in Verbindung und üben durchaus Einfluss auf das Auftreten vieler Erkrankungen aus.

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Bibliographie:

  1. Hurtado-Alvarado G. et al. Sleep loss as a factor to induce cellular and molecular inflammatory variations. Clin Dev Immunol. 2013:801341 (2013).
  2. Mullington J.M., Simpson N.S., Meier-Ewert H.K., Haack M. Sleep Loss and Inflammation. Best Pract Res Clin Endocrinol Metab 24(5), 775–784 (2010).
  3. Tang, Y., Preuss, F., Turek, F. W., Jakate, S. & Keshavarzian, A. Sleep deprivation worsens inflammation and delays recovery in a mouse model of colitis. Sleep Med. 10, 597–603 (2009).
  4. Dantzer, R., Heijnen, C. J., Kavelaars, A., Laye, S. & Capuron, L. The neuroimmune basis of fatigue. Trends Neurosci. 37, 39–46 (2014).
  5. Capuron, L. et al. Neurobehavioral effects of interferon-alpha in cancer patients: phenomenology and paroxetine responsiveness of symptom dimensions. Neuropsychopharmacology 26, 643–652 (2002).
  6. Prather A. A. et al. Tired telomeres: Poor global sleep quality, perceived stress, and telomere length in immune cell subsets in obese men and women. Brain. Behav. Immun. pii: S0889-1591(14)00574-1 (2014).

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